Was bitte ist denn ein Wunderbürger?

Irgendwann kommt der Punkt, an dem man sich als Bürger fragt, was um einen herum so geschieht. Vieles davon könnte man mit dem Stichwort „Gesellschaft“ – hm, erklären? entschuldigen?, doch das reicht nicht.

 

Sich positionieren – nicht so einfach

Es war 2010, da muss der Begriff des Wutbürgers entstanden sein. So zumindest ist es in der Wikipedia beschrieben.
In besagtem Artikel finden sich auch Interpretationen und Belege, die mich als Privatmann, Mitglied der Gesellschaft und meinungsvertretenden Blogger deutlich vom Wutbürger Abstand nehmen lassen: Das bin ich nicht, nein, so nicht.

Das ändert aber nichts am Fakt, dass ich zunehmend Vorgänge in der deutschen Gesellschaft, in der Politik, aber auch in der Rechtsprechung infrage stelle – und die Zeit ist reif, das nicht mehr leise, im kleinen Kreis zu tun, sondern öffentlich und von jedermann auffindbar.
Auch auf die Gefahr hin, dass mich das angreifbarer macht als zuvor.

 

Ein Definitionsversuch

Kein Wutbürger also, kein Nichtwähler, keiner, der auf Rattenfänger hereinfällt, aber auch keiner, der einfach so resigniert: Wie nennt man diesen Typus?

Nach einer kurzen Internet-Recherche stellte ich fest, dass es den Wunderbürger als Begriff, als Kunstwort noch nicht zu geben scheint.
Der politisch nach wie vor interessierte, wenngleich latent enttäuschte Bürger, der sich über das, was um ihn herum passiert, nur noch wundern kann – aber dennoch nicht die Wut- oder gar Hass-Schwelle überschreitet. Ja, da finde ich mich eher wieder.

 

Der Ausblick, sofern möglich

In diesem Blog werden sich also in unregelmäßigen Abständen Einträge finden, die manchmal zum staunen, zum wundern, kopfschütteln, aber manchmal auch zum schmunzeln sind.
Es ist meine persönliche Demonstration gegen gesellschaftliche und / oder politische Vorgänge noch unterhalb der Empörung, die selbst mich auf die Straße treiben würde.

Und so ganz nebenbei habe ich den Begriff des Wunderbürgers zumindest geprägt und dargelegt, wie ich auf die Idee kam.

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